Projekt „Lehren lernen“ bereitet Pflegepädagogik-Studierende auf Beruf vor

Erding I 12.02.2024

Pflegepädagogik-Studenten des 7. Semesters an der KSH München haben das Berufsleben geprobt. Im Rahmen eines Unterrichtstrainings standen sie eine Woche lang als Lehrer vor 23 Auszubildenden der Erdinger Pflegeschule. Ihre Aufgabe lautete, die im Lehrplan des dritten Ausbildungsjahrs vorgesehene Thematik „Gesundheit fördern und präventiv handeln“ didaktisch und methodisch sinnvoll zu vermitteln. Jeweils zwei Studierende übernahmen Unterrichtseinheiten mit dem Fokus „Vor- und Nachteile von Impfungen", darunter Fragestellungen zu Gesundheitspolitik, Gesundheitskompetenz, Gesundheitsberatung sowie Impfregelungen in Deutschland. „Gar nicht so einfach, das im Studium erlernte Wissen im Klassenzimmer umzusetzen. Unterrichtsvorbereitung bedeutet ganz schön viel Arbeit und Flexibilität“, stellten die Studierenden einhellig fest. „Angehende Pflegepädagogen erleben im Praxissemester häufig eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis“, bestätigt Prof. Dr. Andrea Kerres. Die Studiengangsleiterin Pflegepädagogik stellte sich daher die Frage, wie die KSH München den Transformationsprozess von Wissen in Können bei angehenden Lehrkräften im Verlauf des Studiums unterstützen kann. So entstand das Projekt „Lehren lernen“ in Kooperation mit der Erdinger Berufsfachschule für Pflege der Schwesternschaft München vom BRK e.V.

Studierende gestalten Fortbildungen für das Schulteam der Pflegeschule
Der Unterricht für die Pflegeauszubildenden war jedoch nur ein Teil des Projekts, denn eine zweite Gruppe von Pädagogik-Studierenden konzipierte für das während der Projektwoche „arbeitslose“ Schulteam Fortbildungsseminare. „Der Bereich Fort- und Weiterbildung ist neben der Ausbildung ein weiteres Berufsfeld von Pflegepädagogen“, erklärt Christiane Wissing. „Fortbildungen vertiefen oder erweitern Wissen und Kompetenzen“, versichert die Pflegepädagogin mit dem akademischen Abschluss Masters of Art (M.A.), die vor ihrem Wechsel an die Erdinger Pflegeschule an der KSH München tätig war. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen formulierte sie die Fortbildungsthemen, darunter Digitalisierung und Methoden sowie Pflegediagnosen als Unterrichtsstruktur. „Ich habe manchmal das Gefühl, kaum Schritt halten zu können mit den Entwicklungen, die sich aktuell ergeben“, so Kerstin Sievers. Die Lehrerin für Pflege lobte die verständliche Darstellung und die Praxisnähe der von den Studenten durchgeführten Seminare. „Besonders schön war, dass jeder Fortbildungstag mit einem Beitrag zur Förderung und Unterstützung unserer psychischen und physischen Gesundheit abschloss.“

Erfolgreiche Verzahnung von Pflegeschule und Hochschule
Eine dritte Gruppe verantwortete die Evaluation des Projekts. Mithilfe persönlichen Interviews und Online-Fragebögen konnte sie ein positives Fazit für alle Beteiligten ziehen. Die Pädagogik-Studierenden attestieren „Lehren lernen“ umfangreiche Erkenntnisgewinne und obendrein ein Benefit für ihre zukünftige berufliche Orientierung. Die Auszubildenden bewerteten die Kommunikation mit und die Unterrichtsgestaltung durch die studentischen Lehrkräfte mit „sehr gut“. Das Kollegium der Berufsfachschule der Schwesternschaft München vom BRK e.V.  betonte abschließend, wie wichtig es sei, die eigene pädagogische Professionalität weiterzuentwickeln. „Durch unsere Fortbildungen und die Verzahnung mit der KSH München können wir das Lernen unserer Auszubildenden optimal unterstützen“, bekräftigt Schulleiter Michael Nauen und hofft auf eine Wiederholung dieses oder ähnlicher Projekte.


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