Pflegeschule Erding feiert Fest der Kulturen

Erding I 21.11.2021

Mit einem „Fest der Kulturen" beging der Mittelkurs der BFS für Pflege Erding den Abschluss der Unterrichtseinheit „kultursensible Pflege". Mit viel Spaß und Engagement reflektierte der Pflegenachwuchs aus neun Nationen den eigenen kulturellen Hintergrund und erwarb wichtige Kompetenzen für das zukünftige, professionelle Pflegehandeln.

Die generalistische Pflegeausbildung ist ganz schön vielfältig. Sie befähigt nicht nur zur Pflege von Menschen aller Altersstufen, sondern auch aller Kulturen. Dazu steht auf dem Lehrplan die etwas sperrig klingende Unterrichtseinheit „Unterstützung bei der selbstbestimmten Lebensführung und Selbstpflege". Dahinter verbirgt sich u.a. das Konzept der kultursensiblen Pflege und Biographiearbeit. Für die Lehrerin Erika Birner-Hintermeier gerade vor dem Hintergrund einer pluralistischen Gesellschaft ein wichtiges Thema: „Die Klassengemeinschaft mit 30 Auszubildenden aus neun Nationen ist ein Spiegelbild unseres multikulturellen Landes."

Zum Abschluss der Unterrichtseinheit lud der Erdinger Kurs zum „Fest der Kulturen", um dem Lehrerteam und sich gegenseitig die unterschiedlichen Herkunftsländer vorzustellen. Das Tagesprogramm reichte unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsregeln von einer Einführung in den bayerischen Dialekt über afrikanische Tänze und traditionelle Gerichte bis hin zu anschaulichen Vorträgen über die Heimatländer. Jede Gruppe plünderte den privaten Hausstand und gestaltete damit einen Tisch mit Textilien, Geschirr und Dekorationsartikeln. Landestypische Musik, Volkstänze und Spiele ergänzten die Vorstellung von Bauwerken, farbenfrohen Trachten und Landesgeschichte. Dabei zeigten sich überraschende Gemeinsamkeiten: So ist ein koreanisches „Spiel mit kleinen Steinen" den afrikanischen Kurskollegen bestens bekannt.

Einen der Höhepunkte stellte die Darbietung von Shieun Lee dar, die seit 30 Jahren Geige spielt. Die Südkoreanerin intonierte die Hymnen der vertretenen Nationen - teilweise nach Gehör, weil sie die Noten dafür nicht zur Hand hatte. Die Kurskollegen sollten aufstehen, sobald sie ihre Nationalhymne erkannt hatten. „Ich wusste gar nicht, dass sie so gut Geige spielt. Man lernt sich viel besser kennen und erfährt Interessantes über die Kurskollegen," so die Auszubildende Andrea Kratzer. Klassensprecherin Anja Speckmeier schätzt an dem Projekt zudem, dass die Klassengemeinschaft enorm gestärkt wurde, „...besonders nach den Pandemie-bedingten Einschränkungen, in denen viel Online-Unterricht stattgefunden hat."

„Die gegenseitige Wertschätzung der Kulturen ist eine enorme Bereicherung – nicht nur für die Auszubildenden, sondern auch für uns Lehrer", zeigte sich Birner-Hintermaier begeistert vom „bunten" Miteinander in der Klasse. Besonders lobte sie die Bereitschaft der Auszubildenden, die aufwändige Vorbereitung zum großen Teil in ihrer Freizeit zu erledigen, denn der Zeitplan der generalistischen Pflegeausbildung mit 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis ist eng gesteckt. Michael Nauen sagt dazu: „Pflegekräfte sind mit Menschen unterschiedlichster kultureller und religiöser Hintergründe konfrontiert. Professionelle Pflege zeichnet sich u.a. durch die Berücksichtigung dieser individuellen Lebenswelten aus." Der Schulleiter bildet gemeinsam mit seinem Team den dringend benötigten Nachwuchs für die Pflegeprofession aus und betont: „Diejenigen der angehenden Pflegefachfrauen und –fachmänner mit Migrationshintergrund erbringen nicht nur eine riesige Sprach- und Anpassungsleistung – sie bereichern auch unsere Kultur und leisten einen Beitrag zur Völkerverständigung. Ohne sie wird Deutschland den Bedarf an qualifizierten Pflegefachkräften nicht decken können." nicht so einfach durchführen. Es braucht eine richtige Vorbereitung und Übung."


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