Therapiepuppe unterstützt bei der Pflegeausbildung

Erding I 13.10.2022

Die neue „Lehrerin für Pflege" hat abstehende Zöpfe, Sommersprossen und ein breites Lächeln. Sie unterstützt Kerstin Sievers jetzt beim fachpraktischen Unterricht. Mit Hilfe der Therapiepuppe trainieren die angehenden Pflegefachfrauen und -fachmänner unter anderem, wie man bei Patienten durch vorbeugende Maßnahmen eine Lungenentzündung verhindert. Die Pneumonieprophylaxe, wie sie in der Fachsprache heißt, zählt zu den wichtigen Aufgaben von Pflegefachkräften. Doch wie macht man das und bei welchen Patienten und/oder Bewohnern ist diese vorbeugende Maßnahme wichtig?

Kleine Patienten benötigen mehr Sicherheit und Zuwendung
Um den angehenden Pflegefachfrauen und -männern dieses Fachwissen nahe zu bringen, hat sich Sievers etwas Besonderes ausgedacht. Unterstützt von Pflegepädagogik-Studentin Kathleen Nitsch hat die Lehrerin für Pflegeberufe verschiedene Szenarien vorbereitet. Die Reform der Pflegeausbildung mit den neuen Abschluss Pflegefachfrau bzw. –fachmann befähigt zur Pflege aller Altersstufen, also auch von Kindern. „Der Umgang mit Kindern, besonders mit ganz kleinen, will besonders trainiert werden. Sie können aufgrund ihres Alters manche Maßnahmen intellektuell noch nicht verstehen und benötigen deshalb mehr Zuwendung und Sicherheit als Erwachsene", erklärt Sievers. Gemeinsam mit Nitsch freut sie sich, dass sie zum ersten Mal eine Therapiepuppe für den praktischen Unterricht einsetzen kann. „Die Puppe ist ein Geschenk des letzten Examenskurses an unsere Pflegeschule. Sie ‚erklärt' den kleinen Patienten wie das Inhalieren mit dem sogenannten PARI Boy funktioniert", so Sievers. Auszubildende Isabella König ist begeistert: „Die Puppe ist super. Mit ihrer Hilfe geht es viel leichter, Kindern das Gerät und die richtige Inhalationstechnik altersgerecht und mit einer Portion Humor zu erklären."

Weitere Einsatzfelder für die Therapiepuppe in Planung
Noch ist die neue Lehrkraft namenlos. Das Team der Berufsfachschule für Pflege hat deshalb eine Namenswahl für die Puppe initiiert. Die rund 90 Auszubildenden haben derzeit Gelegenheit, über die Schul-Cloud online abzustimmen. „Wir sind schon sehr gespannt", sagt Sievers und denkt bereits über Einsatzmöglichkeiten für den gerontopsychiatrischen Pflegeunterricht nach. „Auch bei älteren und/oder verwirrten Menschen ist die Beziehungsgestaltung essentiell für den Pflegeprozess." Sie ist davon überzeugt, dass ihre „neue Kollegin" hier wertvolle Unterrichts-Unterstützung leisten kann.

 


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