Humor und Lachen in der Erdinger Pflegeausbildung
Erding I 30.07.2024
Lachen ist heilsam - es bewirkt vielleicht keine Wunder, aber mit Humor geht vieles leichter. Das gilt auch in der Pflege im Umgang mit Patienten, Bewohnern und Kollegen. Wer wäre für die Unterrichtseinheit „Humor und Lachen in der Pflege“ als Lehrkraft besser geeignet als ein Klinikclown? Mit Erika Birner-Hintermaier besitzt die Erdinger Berufsfachschule für Pflege gleich eine doppelt qualifizierte Fachkraft. Sie ist nicht nur als Berufsschullehrerin tätig, sondern auch ehrenamtlich als Gesundheit!Clown® engagiert. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Diplom-Theologen Nikolaus Hintermaier, tritt sie bei Senioren, als Klinik- und Kirchenclown auf. Mit einer lockeren Aufwärmrunde stimmten die Hintermaiers den Kurs G 23 auf das Thema ein und erkundeten gemeinsam spielerisch, wie sich Emotionen nonverbal steigern lassen. „Verbindet Alltagstätigkeiten mit Emotionen“, forderten sie die Auszubildenden auf. „Wenn etwa ein dementer Patient oder ein krankes Kind sich nicht waschen will, dann macht ein Spiel daraus. Tut so, als ob ihr euch selber waschen wollt.“ Die entstehende Heiterkeit baut Widerstände ab, nimmt Druck aus der Situation und fördert eine gelassene Atmosphäre. „Im Großteil der Fälle wird die Körperpflege danach kein Problem mehr sein“, ist die Lehrerin sicher.
Lachen hat positive Auswirkungen auf Körper und Psyche. Die Gelotologie befasst sich wissenschaftlich mit diesen Aspekten des Lachens. Studien bestätigen, dass Heiterkeit das Immunsystem stimuliert und stärkt, die Muskeln des gesamten Körpers lockert und Angstzustände mindert. Lachen regt die Verdauung an, reguliert Puls und Blutdruck und setzt Glückshormone frei. Für Hintermaier damit ein ideales Werkzeug, um in schwierigen und belastenden Pflegesituationen heiter, professionell und wertschätzend mit Menschen aller Generationen umzugehen. „Humor ist eine wichtige Ressource für den Pflegeberuf“, so das Ehepaar. Mit ihrem Unterricht wollen sie nicht nur eine humorvolle Einstellung zum Pflegeberuf vermitteln, sondern den angehenden Pflegefachkräften auch Anregungen für die eigene psychische Gesundheit mitgeben. „Zur humorvollen Selbstpflege können Gegenstände wie eine lustige Postkarte oder ein witziger Schlüsselanhänger dienen. Lachen Sie mindestens einmal pro Tag, am besten gleich frühmorgens in den Spiegel. Oder lächeln sie jemand bewusst an“, empfiehlt die Berufsschullehrerin Birner-Hintermaier. In Zukunft öfter mit einem Lächeln auf Station zu kommen - das haben sich die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner alle vorgenommen.
Humor kann eine wichtige Unterstützung im pflegerischen Alltag sein. „Dieser Tag hat der ganzen Klasse so gutgetan und wir haben so viel gelacht“ sagt die Auszubildende Ramona Horn. „Die eigene Gesundheit erhalten und fördern ist gerade in einem sozialen Beruf wichtig“, ergänzt Michael Nauen. Der Schulleiter und sein ganzes Team wünscht den Auszubildenden der Pflegeschule der Schwesternschaft München vom BRK e.V. eine schöne Sommerzeit mit viel Humor und Sonnenschein!