Einblicke in die Geburtshilfe

Erding I 20.09.2023

„Die generalistische Ausbildung befähigt zur Pflege von Menschen aller Altersstufen. Dazu gehören auch die neu- und frühgeborenen Babys und ihre Mütter", erklärt Pflegepädagogin Christiane Wissing. Eine Exkursion in das Rotkreuzklinikum München, Betriebsstätte Frauenklinik, gehört deshalb fest zum Stundenplan der Berufsfachschule für Pflege Erding. Die Münchner Taxisstraße gehört zum Rotkreuzklinikum München und zählt mit über 3.000 Geburten zu den geburtenstärksten Kliniken Deutschlands. Daneben beherbergt sie eine weit über die Landeshauptstadt hinaus bekannte gynäkologische Abteilung.

Ute Scheuer und Elvedina Erceg bereiteten dem Kurs G22 einen herzlichen Empfang im Casino der Frauenklinik. Die beiden Praxisanleiterinnen gaben zunächst einen Überblick über die Lernmöglichkeiten in der renommierten „Taxisklinik", bevor sie die Auszubildenden durch die Klinik führten. Auf der Neugeborenen-Intensivstation konnten sie einen Blick auf diesen speziellen neonatologischen Bereich werfen. Eine der offenen, hochmodernen Wärme- und Reanimationseinheiten beherbergte ein 750 Gramm schweres Frühchen. Angesichts des winzigen Frühgeborenen zeigten sich die Erdinger Auszubildenden zutiefst gerührt und zugleich sehr beeindruckt von der Professionalität der dort tätigen Pflegefachkräfte. Zum Abschluss des Rundgangs zeigten die Praxisanleiterinnen die Versorgung mit Wickeln, Handling, Nabelpflege, Dokumentation, Pucken und Lagerung an einem reifen Neugeborenen.

Dr. Barbara Karlin hielt einen sehr interessanten und mitreißenden Vortrag rund um ihr Fachgebiet. „Schwangerschaft und Geburt sind ganz besondere Lebensphasen", so die erfahrene Oberärztin, die zudem u.a. über die Qualifikation zur Psychotherapeutin verfügt. „In der überwiegenden Zahl der Fälle dürfen wir einem gesunden Neugeborenen auf die Welt helfen", sagt sie über ihren Berufsalltag. Sie betonte den Stellenwert von kompetenter pädiatrischer Therapie, Pflege und menschlicher Zuwendung, wenn es einmal nicht reibungslos abläuft.

„Die Exkursion war für uns alle sehr beeindruckend. Einige unserer Azubis erwägen ernsthaft, sich nach der Ausbildung in der Frauenklinik zu bewerben", sagt Wissing. „Die praktische Erfahrung weckt das Interesse an der Pädiatrie", freut sich die Pflegepädagogin und plant bereits die nächste Fahrt in die Münchner Taxisstraße.


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